Was ist digitale ID-Verifizierung und wie funktioniert sie?

Die digitale ID-Verifizierung stützt sich auf digitale Methoden und Werkzeuge wie Algorithmen und maschinelles Lernen, um Dokumente und statische oder Live-Bilder zu analysieren und festzustellen, ob die Benutzer wirklich diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein.

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Digitale ID-Verifizierung

Angesichts der stetig steigenden Anzahl digitaler Transaktionen steht die Notwendigkeit einer digitalen Identitätsüberprüfung ausser Frage. Im Gegensatz zu direkten Interaktionen in der analogen Welt, die auf der Gesichtserkennung zwischen zwei Personen beruhen, wird die digitale ID-Verifizierung von einem Computer übernommen. Genauer gesagt, von Algorithmen des maschinellen Lernens.

Seitdem haben eine Reihe von Protokollen und Rechtsrahmen die Grundregeln zur digitalen ID-Verifizierung festgelegt. Dazu gehören:

  • eIDAS: Die elektronischen Identifizierungs-, Authentifizierungs- und Vertrauensdienste (eIDAS) schaffen einen Rechtsrahmen für sichere digitale Interaktionen im Internet und Transaktionen per Mausklick, die anhand vordefinierter digitaler Identifizierungsformen (digitale Signaturen, Zertifikate usw.) überprüft werden. Der Hauptgedanke hinter eIDAS ist ein kohärentes und einheitliches System zur Identitätsüberprüfung im europäischen Binnenmarkt. eIDAS erleichtert zahlreiche grenzüberschreitende digitale Transaktionen, von der Eröffnung eines Bankkontos über die Authentifizierung von Online-Zahlungen bis hin zu verschiedenen Verwaltungsverfahren.
  • AML: Leitlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche (Anti-Money Laundering, AML), wie sie in der AML-Richtlinie festgelegt sind, zielen darauf ab, die nationalen Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche anzugleichen, um Methoden zur Aufdeckung illegaler finanzieller Aktivitäten darzulegen, ein einheitliches Regelwerk für Online-Transaktionen zu schaffen und eine Definition von Straftatbeständen und Strafen im Zusammenhang mit Geldwäsche festzulegen.
  • KYC: Die Know-Your-Customer-Protokolle (KYC-Protokolle) beschreiben eine Reihe von Schritten, die zum Schutz der im Digitalbereich tätigen Finanzinstitute zu unternehmen sind. Sie gehen über die Feststellung der Identität eines Benutzers hinaus und beinhalten auch die Abklärung des Finanzverhaltens und der Aktivitäten des Benutzers. So lässt sich der Risikograd ermitteln, den der Benutzer im Hinblick auf betrügerische Aktivitäten wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung usw. darstellt.

Auf der Grundlage dieser Protokolle/Rechtsvorschriften können die Anbieter digitaler Dienste ihren eigenen digitalen ID-Prozess entwickeln. Ein solcher Prozess kann sich auf eine Reihe von Faktoren stützen – von Dokumenten über biometrische Daten bis hin zu digitalen Signaturen. 

Vorteile der digitalen ID-Verifizierung

Wie bereits erwähnt, steht die Notwendigkeit einer digitalen Identitätsüberprüfung ausser Frage. Angesichts der schieren Anzahl von Online-Transaktionen und der grassierenden Betrugsfälle, des Identitätsdiebstahls und des rechtswidrigen Finanzverhaltens ist die Bereitstellung einer digitalen Lösung der einzige Weg mit Perspektive. Indessen bietet ein digitaler ID-Verifizierungsprozess eine Reihe eindeutiger Vorteile. Zum Beispiel:

  • Minimiertes Risiko für menschliche Fehler: Da die digitale Identitätsüberprüfung auf Algorithmen beruht, die dank maschineller Lernfähigkeiten ständig verbessert werden, ist die Fehlerquote in Bezug auf falsche Identifizierungen gering und nimmt ständig ab. Im Gegensatz dazu ist und war die menschliche Personenerkennung schon immer anfällig für Ermüdung und Voreingenommenheit und bietet nicht das gleiche Mass an Genauigkeit wie ein maschinenbasiertes System.
  • Schnelligkeit und Effizienz: Die Lösungen zur Überprüfung der digitalen Identität sind in der Lage, mehrere Verifizierungsprozesse gleichzeitig und schnell zu bearbeiten. Dies ist angesichts der Vielzahl von Transaktionen, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt online stattfinden, von entscheidender Relevanz.
  • Zusätzliche Sicherheit und Komfort für die Kunden: Die digitale ID-Verifizierung stützt sich bei der Überprüfung, ob die Benutzer diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein, auf eine Reihe „narrensicherer“ Faktoren. Ein Grossteil dieses Prozesses findet hinter den Kulissen statt (mit biometrischen Daten und Abgleichen mit Golden-Source-Datensätzen). Das bedeutet nicht nur, dass die Benutzer nicht in komplexe Authentifizierungsverfahren eingebunden sind, sondern auch, dass potenzielle Betrüger kaum die Möglichkeit haben, das System zu beeinflussen und zu manipulieren.

Wie funktioniert digitale ID-Verifizierung?

Der digitale ID-Verfizierungsprozess stützt sich im Allgemeinen auf drei grundlegende Identifizierungsmethoden. In vielen Fällen, insbesondere bei sensiblen Transaktionen, die strenge Verifizierungsprotokolle erfordern, wird mehr als eine Methode eingesetzt. Diese Methoden funktionieren wie folgt:

  • Überprüfung von Dokumenten: Bei der Einrichtung eines Online-Kontos oder bei der Anmeldung für einen Online-Dienst werden die Benutzer aufgefordert, sich mit einem amtlichen Identitätsnachweis auszuweisen. Dabei kann es sich um einen Reisepass oder einen Personalausweis handeln. Während des Registrierungs- oder Transaktionsprozesses können die Benutzer eine Computerkamera oder ein Smartphone zum Scannen ihres Ausweises verwenden. Sobald das Dokument gescannt ist, kann es auf seine Echtheit geprüft werden (z. B. durch Bestätigung von Hologrammen oder Wasserzeichen usw.). Abschliessend wird dieser Scan mit einem der beiden folgenden Merkmale verglichen: Biometrie oder Lebenderkennung („Liveness Detection“).
  • Biometrische Gesichtsverifizierung: Diese Form der digitalen ID-Verifizierung ist vielen von uns wahrscheinlich am vertrautesten, da die meisten Mobilgeräte eine Gesichtserkennung oder Fingerabdruckscans zum Entsperren anbieten. Bei der biometrischen Gesichtsverifizierung im digitalen ID-Verifizierungsprozess fordert der Diensteanbieter den Benutzer während des Registrierungsprozesses zur Eingabe eines Fotos auf. Dieses Foto wird dann verwendet, um bei künftigen Transaktionen einen Abgleich mit dem Gesicht des Benutzers vorzunehmen.
  • Lebenderkennung: Der Zweck dieser Live-Funktion besteht darin, die Identität eines Nutzers in Echtzeit zu überprüfen. Durch die Lebenderkennung wird sichergestellt, dass böswillige Dritte keinen Zugriff auf ein Konto oder auf Dienste erhalten, indem sie einfach ein statisches Bild des wahren Kontoinhabers vorlegen. Lebenderkennung stützt sich auf Face-Mapping und Bewegungserkennung, um einen Gesichtserkennungsprozess durchzuführen. Systeme zur Lebenderkennung fordern den zu verifizierenden Benutzer häufig auf, bestimmte Aktivitäten auszuführen (Kopfnicken, Blinzeln usw.), um den Identitätsbestätigungsprozess abzuschliessen.

FAQ zur digitalen ID-Verifizierung

Wer benötigt in der Regel eine Identitätsüberprüfung?

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Die Identitätsprüfung wird in der Regel von Finanzinstituten, Behörden und anderen Organisationen verlangt, die die Identität ihrer Kunden oder Klienten bestätigen müssen. Dazu gehören unter anderem Banken, Versicherungsgesellschaften und Online-Händler.

Ist die ID-Verifizierung sicher?

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Die Sicherheit der Identitätsüberprüfung hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu gehören die verwendete Technologie und die verwendeten Methoden, die Sicherheit der Datenbanken und Systeme, auf die zugegriffen wird, sowie die Richtlinien und Verfahren, die zum Schutz vor Betrug und Datenverletzungen eingesetzt werden.

Was ist biometrische Verifizierung?

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Die biometrische Überprüfung ist eine Form der Identitätsüberprüfung, bei der die physischen Merkmale einer Person, wie Fingerabdrücke, Gesicht oder Stimme, zur Bestätigung ihrer Identität verwendet werden. Diese Methode wird oft in Verbindung mit anderen Formen der Identitätsüberprüfung verwendet.

Warum ist die ID-Verifizierung wichtig?

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Die Überprüfung der Identität ist aus einer Reihe von Gründen wichtig, u. a. um Betrug zu verhindern, die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und vor Identitätsdiebstahl zu schützen.