Mit der Kreditkarte im Ausland zahlen – was muss ich beachten?

Ist es sicher, Ihre Kreditkarte mit in den Urlaub zu nehmen? Hier erfahren Sie alles, um internationale Transaktionen sicher und geschützt durchzuführen.

Aug 16, 2022 - 2 Min.
Picture of: Adrian Straub
Adrian Straub

New York, Rio, Tokio – nicht nur ein Song, der zum Mitsingen verleitet, sondern für viele Menschen auch beliebte Reiseziele. Doch alles, was über unseren Europäischen Kontinent hinausgeht, wird für den Geldbeutel mitunter zum Problem. Nicht, weil uns das nötige Kleingeld für die Reisekasse fehlt, sondern weil wir Geld umtauschen müssen. Und wer da nicht genug bei sich hat, der steht plötzlich am Times Square in Manhattan und rechnet akribisch aus, wie viel Prozent Zuschlag es ihn kostet, am ATM (Geldautomat) Bargeld abzuheben. Um solchen Situationen aus dem Weg zu gehen, erfreut sich die Kreditkarte weltweiter Beliebtheit, gibt sie uns doch das Gefühl von Freiheit und Sicherheit in einem fremden Land. Lesen Sie hier, warum die Kreditkarte nicht nur Segen, sondern oftmals auch Fluch sein kann – und wie Sie dafür sorgen, dass es keine bösen Urlaubsüberraschungen gibt. 

Die Frage aller Fragen: Nehme ich meine Kreditkarte mit in den Urlaub?

Grundlegend sollte diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden. Unsere Kreditkarte ist die Absicherung für alle Fälle. Auch, wenn wir uns den Urlaub traumhaft ausmalen, sind Risiken nie ausgeschlossen. Hier ein Beispiel: Gemeinsam mit der Familie wird die grosse Reise in die USA angetreten. Monatelang wurde gespart und alles bis ins Detail vorbereitet. Der Urlaub verläuft glatt, alle Beteiligten sind zufrieden. Lediglich eine Sache wirkt beunruhigend. Beim Versuch, den Koffer zu schliessen, macht er komische Geräusche. Plötzlich gibt es ein lautes Knacken und das Scharnier des Koffers ist gebrochen. Jetzt heisst es: Schnell handeln! Denn der Rückflug geht in 12 Stunden, doch Bargeld gibt es keines mehr. Kein Problem, die Kreditkarte rettet den Trip, schliesslich kann man damit überall zahlen! Kein Problem, oder? 

Welche Risiken habe ich, wenn ich mit Kreditkarte reise?

Die Zahlung mit der eigenen Kreditkarte geht schnell und unkompliziert. Wie die Girokarte der Hausbank nutzt auch die Kreditkarte beim Bezahlvorgang einen PIN. Die meisten Karten sind mittlerweile auf dem neusten Stand der Technik und können die Transaktion an der Kasse kontaktlos ausführen. Die Technologie, die uns das ermöglicht, wird NFC (Near Field Communication) genannt. Sie ermöglicht die Bezahlung ohne PIN und Unterschrift. Beim Bezahlen per NFC wird sowohl die Kredit- als auch die Girokarte vor das dafür vorgesehene Gerät gehalten. Via Funkstrahlen werden dann die Zahlungsdaten ausgetauscht. Wichtig ist hierbei der Abstand von maximal fünf Zentimetern, da die Übertragung sonst nicht funktioniert. Bei den meisten Karten ist ausserdem ein Limit für diese Zahlungsmethode vorgesehen.

Das Risiko eines Betrugs ist bei dieser Methode, anders als man vielleicht meinen würde, jedoch gering. In der Theorie ist es natürlich möglich, Karten, die auf dem NFC-System basieren, zu manipulieren. Machbar wäre das mit gehackten Lesegeräten in Läden oder fingierten Transaktionen durch Geräte in der Nähe. Doch nicht nur die Statistik spricht dagegen, dass es häufig zu derartigen Straftaten kommt. Auch der gesunde Menschenverstand hilft dabei, zu erkennen, dass Betrug dieser Art wenig sinnvoll ist. Täter müssten teuer Geräte manipulieren, um an Daten zu kommen. Zudem wäre es nötig, dass ein Betrüger der eigenen Geldbörse sehr nahekommt. Dafür müsste der Täter zuerst wissen, dass Sie überhaupt eine NFC-Karte besitzen und darüber hinaus, wo sich diese befindet. Bei einem maximalen Ertrag von weniger als 100€ erscheint der Aufwand deutlich zu gross.

5 Sicherheitsvorkehrungen für NFC-Karten: 

  • NFC-Zahlungen sind in einem maximalen Abstand von einigen wenigen Zentimetern möglich
  • Jede Transaktion wird einzeln aktiviert (macht Mehrfachzahlungen unmöglich)
  • Anzahl der NFC-Transaktionen ist mit Limits begrenzt
  • Mehr als zwei gleichzeitige Funksignale sorgen für einen Transaktionsabbruch
  • Zahlungsterminals werden gesondert zugelassen

Die Nummer Sicher – Grundlegende Dinge, die bei Kartenzahlungen im Urlaub beachtet werden müssen

Grundsätzlich gilt: Die eigene Kreditkarte sollte immer nur bei Ihnen selbst sein und zum Beispiel nicht im Hotelzimmer aufbewahrt werden. Auch den PIN und die Karte sollten Sie immer getrennt voneinander aufbewahren; andernfalls machen Sie sich angreifbar für Menschen, die die Chance ergreifen und ihr Portemonnaie klauen. Im Falle eines Diebstahls sollten Sie die Nummer des Sperr-Notrufs immer zur Hand haben und gesondert notieren, fernab der eigenen Geldbörse. Ein genereller Tipp für alle Zahlungsmittel ist die Einstellung von Benachrichtigungen für Transaktionen. Leider ist dieser Service bei vielen Banken kostenpflichtig. Sie sollten ihn aber nutzen, wenn er kostenlos ist. Sie erhalten dann für jede Transaktion eine SMS oder E-Mail mit dem genauen Betrag, dem Händler und dem Zeitpunkt. So sehen Sie sofort, wenn es zu einer missbräuchlichen Abbuchung kommt. Als letzte Vorsichtsmassnahme gibt es dann noch spezielle Schutzhüllen für NFC-fähige Karten. Diese blocken jegliche Funksignale ab und somit haben Betrüger in Ihrer Nähe keine Chance mehr.

 

Die digitale Customer Experience als Erfolgsfaktor